Luft und Erde

Aerosole verbreiteten die neuartigen Sars2 Viren, durch den Luftverkehr flogen sie schnell in alle Welt. Außer in die Antarktis, die allerdings noch schneller schmilzt als erwartet. Doch die Menschen wollen unbedingt weiter herumfliegen. Obwohl sie damit auch den SARS2 Virus weiter verbreiten und das Eis weiter zum Schmelzen bringen.

 

Wer schwer an Covid19 erkrankt, dem bleibt die Luft weg, ein schlimmes Leiden. Die Sauerstoffsättigung ist wichtig,  je weniger umso kritischer. Das gilt auch für die Erde. Die Wälder brennen. Die Wälder sind die Lunge des Planeten. Je weniger Bäume umso weniger Sauerstoff. Zuviel Co2, immer noch viel zu viel, produziert ein Teil der Menschheit. Wir, diejenigen die fliegen können, in Blechvögeln und auch ansonsten mehr konsumieren als verträglich ist, uns steht so viel zur Verfügung, dass wir beständig in Versuchung geführt werden, über unser Maß hinaus zu leben.

 

Damit verschmutzen wir die Luft, durch Autos, Kohle, Industrie, Konsum, Flugzeuge…

 

Dort wo die Luftverschmutzung besonders stark ist leiden viele Menschen unter Atemwegserkrankungen, und dort ist auch Covid19 besonders häufig schwerwiegend verlaufen.

 

Schwer Erkrankte müssen oftmals beatmet werden, deswegen ist die Anzahl der Beatmungsgeräte eine wichtige Größe im Krisenmanagement. Allerdings droht die Versorgung im reichen, hochtechnisierten Deutschland eher am Mangel gut ausgebildeter Pflegekräfte zu scheitern. In einigen Ländern Mittel- und Südamerikas ist Sauerstoff inzwischen nur noch auf dem Schwarzmarkt zu horrenden Preisen zu bekommen.

 

„I need air“ hat Bernadette la Hengst schon lange vor Corona gesungen. Yes, wir alle brauchen Luft zum Atmen. Luft zum Atmen und Freiheit, „Wenn ich ein Vöglein wäre“ ist ein Klassiker. Wir sind aber nun mal Säugetiere, an die Erde gebunden. Auf der Erde ist es eng und stickig geworden. Es wäre von Vorteil ein Vogel zu sein, aber auch Vögel können krank werden. Wegen der Geflügelgrippe müssen Hühner, Gänse und Enten jetzt eingesperrt werden (falls sie es nicht vorher sowieso schon waren). Ich sehe und höre die Gänse vom Bauernhof nebenan, die jetzt im viel zu engen Stall bleiben müssen. Sie zanken sich die ganze Zeit fürchterlich.

 

Die Gänse werden bald geschlachtet. Vielleicht ist der Tod für sie dann eine Erlösung.

 

Im Hofladen hängt ein Plakat: „In der Erde liegt die Kraft“. Ja und Nein.

 

 Ja, denn während der Pandemie haben viele sich auf die Gartenarbeit besonnen, Gemüse angebaut, auch die Kinder. Regionale landwirtschaftliche Bioprodukte erleben einen Boom.

 

Nein, denn die Arbeit in der Landwirtschaft ist hart und in Deutschland werden gerne  Wanderarbeitende z.B. aus Polen oder Rumänien dafür eingestellt, oft ausgenutzt. Diese müssen meist auf sehr engen Raum zusammen leben und verbreiten dann zwangsläufig auch den Virus, weil sie nicht die Möglichkeit haben, irgendwelche Abstands-Regeln zu beachten. Selbst im ersten total rigiden Lockdown kamen sie zur Spargelernte. Die andere Variante Landwirtschaft, unter anderem von der Bill Gates Stiftung gefördert, ist mit möglichst viel Technik, Genmanipulation und Giften, Pestiziden und Insektiziden, wie Glyphosat möglichst viel Ertrag zu erzielen. Das funktioniert, aber hat seinen ökologischen Preis, der sich nicht auf den monetären Preis für Nahrungsmittel niederschlägt, sondern der indirekt durch die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen „bezahlt“ wird.

 

Gut da stehen nun Länder mit einer ländlichen Struktur, wo viel lokale Selbstversorgungs-Landwirtschaft betrieben wird, wenn es eine ausreichende Gesundheitsversorgung gibt. Denn auch dort erkranken Menschen. In Ostafrika hatten sie noch ganz andere Probleme, dort gab es eine landwirtschaftliche Katastrophe. Es verbreiteten sich Heuschreckenschwärme über der Erde wie Corona über die Menschheit. Trotzdem gab es eine vorsichtig optimistische Erklärung herausragender afrikanischer Persönlichkeiten, die ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen haben, dass der Kontinent nun die Folgen der Kolonisation überwindet und zu einer selbstständigen Kraft findet. Die Kraft der Erde könnte auf ihrer Seite sein.

 

Manche regen sich sehr über die Maskenpflicht auf, weil sie befürchten, dadurch zu wenig Sauerstoff zu bekommen und sorgen sich um die Kinder. Die Kinder müssen nun den ganzen Tag in der Schule Masken tragen. Kriegen sie genug Sauerstoff? Atmen sie dadurch nicht zu viel Co2 ein? Der Kinderarzt vor Ort sagt, er kennt keine Studien die das beweisen. Das Gegenteil ist aber auch nicht bewiesen. Wer ist in der Beweispflicht?

 

Ärztinnen, Krankenpfleger und Altenpflegerinnen tragen den ganzen Tag Masken, in den Ballungszentren in Asien ist es schon lange üblich in Bus und Bahn. Inzwischen fast auf der ganzen Welt, „Alle Menschen sind gleich“, zumindest rein äußerlich werden sie so gleicher.

 

Masken bringen etwas Schutz, aber Viren können da durchschlüpfen, abgesehen von den FFP2-Masken (wenn sie eng anliegen). Mit denen wird beim längeren Tragen der Sauerstoff wirklich knapp. Diese Masken sind eine medizinische Arbeitsschutzausrüstung und sollten nicht länger als 75 Minuten getragen werden, so steht es auf dem Beipackzettel. Nun werden sie beim Bahnfahren und Einkaufen zur Pflicht, schlimmstenfalls auch bald in den Schulen. Hygieneterror führt zu einem Mangel an Sauerstoff. Außerdem zu einer weiteren Vermüllung der Ozeane; 1,5 Milliarden Masken schwimmen, schon im Januar 21, in den Meeren.

 

Belüftung ist das Mittel der Wahl; in den Schulen, bei Veranstaltungen, in den Cafés, wenn sie denn geöffnet haben dürfen, alle 20-30 Minuten Stoßlüften.

 

Optimal ist die Verbindung von Erde und Luft. Was wir tun können, spazieren gehen und tief durch atmen.

 

Atmen und Atemübungen tun gut, am besten draußen an der frischen Luft. Zur Vorbeugung, aber auch für die positiv Getesteten und Erkrankten. Die dürfen aber nicht raus. Glück für diejenigen, die einen Balkon oder sogar einen eigenen Garten haben.

Eine Nachbarin hatte Covid19 und wollte übers Feld spazieren, natürlich mit Abstand, weil es ihr gut tat. Doch ein anderer Nachbar meinte, dass sei gegen die Verordnungen, sie hat es sich dann nicht mehr getraut.

So etwas kann leicht das Klima vergiften. Das vergiftete, erhitzte, Klima ist ein großes Problem und für mich bedrohlicher als Corona. Sowohl das erhitze Klima zwischen den Menschen, als auch das auf unserem Planeten Erde. Wenn wir so weitermachen bekommen wir noch ganz andere Probleme, mit dem Verhältnis von O2 und Co2 und miteinander.

 

Wir nehmen uns gegenseitig die Luft zum Atmen.

 

Manchen Menschen wird auch ganz direkt die Luft zum Atmen abgedrückt.

 

„I can’t breath“ waren die Worte von Georg Floyd, kurz bevor ihm der Polizist endgültig mit seinem Knie die Luft abdrückte. Er war nicht der erste schwarze Mensch dem das widerfuhr, aber diesmal gab es einen weltweiten Aufstand. Black lives matter. Einen Aufstand für den Wert des Lebens schwarzer Menschen.

 

Für gute Luft sorgen. Mit dem Rauchen aufzuhören fällt mir trotzdem nach wie vor schwer, aber ich fahre nur sehr selten Auto und das Fliegen im Blechvogel habe ich mir auch abgewöhnt.

 

Die Erde braucht uns nicht, und alles was wir ihr antun fällt letztlich auf uns zurück.

 

Das Wort „Erde“, la tierra hat eine dreifache Bedeutung: der Planet Erde, der Humus auf dem die Pflanzen wachsen (im englischen „soil“) und der Boden als Fläche. Das diese Fläche, also ein Teil der Erde, Eigentum sein kann und der Eigentümer dann damit machen kann was er (oder sie) will, war für viele indigene Kulturen nicht vorstellbar und ist ein Grund unserer Probleme.

 

Grund und Boden die zunehmend zum Kapitalgut geworden sind. Sie werden gewonnen durch die weitere Zerstörungen der Wälder und  die Enteignung von Menschen, die keine Eigentumstitel haben und meist Subsistenzlandwirtschaft betreiben. Diese machen immerhin (noch) 2,5 Milliarden der Menschen aus. In Europa besitzen 3% Großgrundbesitzer über 50% der landwirtschaftlichen Flächen. Mehr als die Hälfte der deutschen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Dieser Anteil sinkt langsam, während der für Siedlungen und Verkehr stetig steigt. Anderseits legte die Biolandwirtschafts-Fläche in den letzten fünf Jahren um fast 50 % zu. Heute hat sie einen Anteil von knapp 10 % an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland.

 

Der Erhalt des Planeten Erde für uns Menschen hängt unmittelbar mit der Art der Landwirtschaft und den Besitzverhältnissen von Boden zusammen. 

 

Wie im Großen so im Kleinen.

 

Es gibt eine andere Erzählung über die Erde, als die der monotheistischen Religionen oder von Darwin. Eine naturwissenschaftliche und spirituelle Erzählung von der Erde als lebendem Organismus, auch Gaia genannt. In dieser Erzählung ist die Menschheit nicht die Krone der Schöpfung, sondern ein Teil des Planeten. Die Erde wiederum ist ein lebender Organismus der unserem Körper ähnelt. In dieser Erzählung sind die Pflanzen, besonders die (Ur-)Wälder die Lunge, die Tiere sind die verschiedenen inneren Organe und die Menschheit ist das Nervensystem. Evolutionär gesehen eine fortgeschrittene Entwicklung, die erst sehr kurze Zeit existiert. Der lebende Organismus Erde und alle Teile sind durchdrungen von Bewusstsein und angewiesen auf Kooperation. Ob Schmetterling oder Felsen, Menschen oder Viren, alles gehört zusammen zur Erde und beinhaltet geistige Energie. Wenn das Gleichgewicht der Erde gestört ist produziert sie Beschwerden, bei extremem Ungleichgewicht extreme Beschwerden. In der Geschichte der Erde gab es immer wieder Phasen des Aussterbens, der umfassenden Transformation von Leben. Nach jedem Aussterben entwickelte sich das Leben in sehr veränderter Form weiter. Es starben jeweils 50-90% der bis dahin existierenden Lebewesen aus. Vor jeder Phase des Aussterbens gab es jeweils eine Form von gigantischem Wachstum bestimmter Lebensformen, das betrifft nicht nur die allgemein bekannte Ära der Dinosaurier. Wenn wir dieser Erzählung folgen und den Erkenntnissen der Klimaforschung dann ist die Evolution wieder auf so einem Höhe- und Endpunkt angelangt. Das ist tatsächlich wahrscheinlich wenn die Erderhitzung weiter voran schreiten sollte und bisher sieht es nicht so aus als ob das ernsthaft verhindert wird. Ein wichtiger Schritt um diesen Prozess aufzuhalten, oder zumindest zu verlangsamen, wäre die Erkenntnis, dass wir Menschen ein Teil der Erde sind, materiell und spirituell. Die Hoffnung die Menschheit könnte sich retten indem sie auf andere Planeten ausweicht, ist ein eher unwahrscheinliches Szenario. Die Menschheit, das Nervensystem der Erde ist hypertrophiert. Das drückt sich auch darin aus, dass Menschen meinen sie seien geistig überlegen und könnten mithilfe ihres Intellektes andere kontrollieren, beherrschen, ausbeuten; sowohl andere Menschen, als auch die sie umgebende Natur. Was wir brauchen ist eine Hinwendung zur Erde. Demut ist angesagt, nicht Größenwahnsinn und weiteres Wachstum.

 

Evolutionär gesehen war am Anfang Wasser, die Urmeere und Feuer, die Sonne. Später kamen dann Luft (Sauerstoff) und Erde (Humus) dazu. Die Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Pflanzen und lange Zeit danach Tieren, inklusive uns Menschen.

 

Nun stehen wir da, mit den Füßen auf der Erde, mit dem Kopf in der Luft.