Erderhitzung elementar: Wasser

Damit fängt alles an und damit hört alles auf, weil es selber kein Anfang und kein Ende hat. Bei jeder Geburt spielt Wasser eine wichtige Rolle. Zumindest bei Säugetieren, zu denen wir Menschen ja auch gehören, beginnt die Geburt mit dem Platzen der Fruchtblase, also dem Verlust unseres gemütlichen Fruchtwasser-Becken.

 

Aus den Urmeeren ist das Leben entstanden. Nun sind wir eifrig dabei den Erdball soweit zu erhitzen, dass er demnächst ein enormer Zuwachs an Wassermassen zu erwarten ist. Wie wird es auf der Erde aussehen wenn alles Eis geschmolzen ist? Wässerig allemal; wie viele Berggipfel heraus ragen und wie es sich auf diesen dann leben lässt sei erstmal dahin gestellt.

 

Es ist zu vermuten. dass Inselbewohnende und an Küsten lebende Menschen Respekt vor der Macht des Wasser haben. Pustekuchen. In Bangladesch bauen sie weiter mega-hohe Häuser, obwohl der Boden schon unter ihren Füßen weg gespült wird.

Auf der Insel Sylt muss nun Jahr für Jahr immer mehr Sand ran geschafft werden, um dafür zu sorgen das die Insel eine Insel bleibt. Ansonsten ändert sich dort nichts. Der oftmals luxuriöse und energieintensive Alltag der Gutbetuchten geht so seinen Gang.

 

Die Macht des Wassers wird grob unterschätzt, verleugnet und verlacht.

 

Menschen wollen nicht glauben was sie wissen und manchmal noch nicht einmal das, was sie erfahren. Wir sind eben nur sehr begrenzt in der Lage, uns unser eigenes Ende vorzustellen und noch weniger ein mögliches Ende unserer Art ins Auge fassen, selbst wenn die Zeichen mehr als deutlich sind.

 

Erderhitzung, Klimakrise, ein Fall von bedenklicher Massenpsychose, Verdrängung hoch 45.

Es macht aber, wie meistens bei Verdrängung, langfristig alles nur schlimmer, denn bei 45° im Schatten hört der Spaß auf, besonders wenn dann noch Wasser, in Form einer hohen Luftfeuchtigkeit dazu kommt.

 

Ob es zu Einsicht führt, wenn in Bangladesch die ersten Hochhäuser umkippen? Wohl kaum, als neulich ein Teil der Küste von Libyn  abrutschte und im Meer versank (wie in einem Roman von Frank Schätzing) hat das hierzulande zu nicht mehr als ein paar Schlagzeilen geführt.

Vielleicht gibt es ein „weak up“ wenn es Sylt trifft. Noch reicht es ja immer mehr Sand heran zu schaffen, aber es ist wohl absehbar, dass die Insel über kurz oder lang auseinanderbricht und (zumindest teilweise) untergeht.

 

In den bisherigen evolutionären  Aussterbephasen waren es 10-50% der Arten die überlebt haben. Das wird in dieser menschengemachten Aussterbephase wahrscheinlich nicht anders sein. Seevögel im Allgemeinen und Möwen im Besonderen haben wahrscheinlich gute Chancen zu den überlebenden Arten zu gehören

 

Auf Sylt hallt der Ruf der Möwen heiser und schrill in der klaren, kalten Nordseeluft. Möwen sind vergleichsweise gut gewappnet für die heran nahende Klimakatastrophe. Sie können (weg) fliegen wenn es irgendwo zu brenzlig wird (im wahrsten Sinne des Wortes, denn vor den Überflutungen kommt das Feuer). Sie sind zudem flexibel was Nahrung anbelangt und rücksichtslos genug sich diese zu beschaffen. Das werden alle bestätigen denen eine Möwe schon mal ein Brötchen oder einen Keks direkt aus der Hand weg geschnappt hat.

Die Reichen von Sylt scheinen mir auch gute Überlebenschancen zu haben. Selbst wenn ihre Insel untergeht, werden sie woanders hin fliegen können  (im Zweifelsfall im privaten Flugzeug). Mit Rücksichtslosigkeit, in Bezug auf Verteilungskämpfe um Nahrung, kennen sie sich vermutlich auch aus. Daher ist es nur verständlich, dass sie in Sachen Klimakatastrophe tiefenentspannt sind.

Umso ungehaltener haben sie auf Sylt reagiert als eine Gruppe namens „letzte Generation vor den Kipppunkten“ auf ihrer Insel die ein oder andere sehr direkte Initiative ergriffen hat, um Vorschläge zur CO2-Reduzierung zu verdeutlichen. Weder das Renaturieren eines Golfplatzes noch die farbliche Markierung eines Privatjets kamen gut an bei den Schönen und Reichen. Im Gegenteil, sie führten zur Bildung einer Bürgerwehr und dem Anheuern einer Brutalo-Rockergang, um dem Treiben der Klimaschutzaktiven, mit Faustgewalt, Einhalt zu gebieten.

Immerhin die Besitzenden einer Luxusbar (in der die letzte Generation auch zu Besuch gewesen war) machten das Beste daraus und versteigerten die orange eingefärbten Flaschen zugunsten von einem guten Zweck.

 

Tja, auch wenn die Insel dem Untergang geweiht ist, als Problem gelten dort nicht diejenigen, die weiter für überflüssigen Luxus Energie verbrauchen und Treibhausgase in rauen Mengen verursachen. Nein das Problem sind diejenigen die darauf aufmerksam machen. Sie sollen nun mit Hilfe des § 129, (Bildung einer  kriminellen Vereinigung), möglichst lange eingesperrt werden. Vielleicht sogar länger als es Sylt in dieser Form noch geben wird.  Es bleibt spannend. Denn auch wenn Protestierende über Jahre hinweg eingesperrt werden können, das Wasser wird einen Weg finden. Wenn noch so viel Sand heran geschafft wird und noch so hohe Deiche gebaut werden – Wasser weg sperren funktioniert nicht.

 

 

Wellen

 

werden größer

 

und kippen dann

 

Was wird übrig bleiben

 

wenn die Kipppunkte erreicht sind?

 

Wasser