
Erde - earth -la tierra mit Doppelbedeutung: Unser Heimatplanet, unsere wunderschöne Erde und die Erde die ihn bedeckt, dort wo kein Wasser ist, das Land, die Erde in der die Pflanzen wurzeln (Pflanzen können uns helfen!).
Als Teil von ihr, zerstören wir uns selbst wenn wir sie verwüsten, unbewohnbar machen.
Wie können wir nur? Naja, "wir" ist etwas zu verallgemeinert, manche verwüsten deutlich mehr als andere. Und die Erde selbst hat ja schon einiges mitgemacht, mehrere Aussterbephasen, evolutionäre Umbrüche überstanden, sich gewandelt. Was ist da schon so ein winziger Moment der Evolution, der diese spezielle Spezies hervor gebracht hat. Homo sapiens, so etwas hat die Welt noch nicht erlebt, krasser als ein Meteorit. Menschen, die, seit sie die fossilen Energiestoffe für sich nutzbar gemacht haben, die Erde in einer rasenden Geschwindigkeit verändern, so dass sie selbst nicht hinterher kommen. 2022 wurde mit großer Sorge festgestellt, dass die Erderhitzung + 1° (globale Durchschnittstemperatur) erreicht hat und 2024, also nur 2 Jahre später, sind es bereits + 1,5°.
Es geht also noch deutlich schneller als selbst von pessimistischen Fachmenschen befürchtet.
Bei gleichzeitigem weiteren Anstieg von Co2 u.a. Treibhausgasen. Die Gier nach (fossiler) Energie ist das eine, sie führt zur Erderhitzung und zur Klimakatastrophe.
Die Haltung zur Erde ist die andere Seite der Medaille. Wer meint sich die Erde untertan machen zu können, hat kein Problem damit alles aus ihr rauszupressen, zum Beispiel mit fracking und anderen brutalen Techniken. Wer meint die Krone der Schöpfung zu sein, hat kein Problem damit, die anderen Teile der Schöpfung auszubeuten. Die Missachtung der Erde hat inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass größenwahnsinnige Megareiche meinen auf sie verzichten zu können und Auswanderung ins All ins Auge fassen.
Beam me up Scotty - this planet sucks
hieß es in meiner Jugend, dabei ist nicht der Planet ätztend, im Gegenteil, müsste es heißen:
Beam up Mr. Musk, go to mars - this planet ist too good for you
Angenommen die Erde ist ein lebendiges Wesen, ein Gesamtorganismus, Gaia genannt. Symbolhaft wird häufig unser Körper mit ihr verglichen: die Steine als Knochen, die Wälder als Lunge, die Tiere als Organe und dabei meist die Menschen als Gehirn. Allerdings ist das vielleicht mal wieder ein Zeichen von menschlicher Selbstüberhebung. Vielleicht ist sie gerade in der Pubertät und wir sind eher die Hormone (die nur kurz einen gr0ßen Auftritt haben), welche alles durcheinanderbringen und zu merkwürdigen, auch selbstzerstörerischen Anwandlungen führen und den Körper in kürzester Zeit krass verändern.
Damit will ich uns nicht aus der Verantwortung nehmen, ist nur so ein Gedankenspiel. Vielleicht sind wir nicht der Kopf der evolutionären Entwicklung, aber wir haben einen und auch ein Herz.
Als was auch immer (ob Pubertätspickel, Kopf oder Hand) wir sind definitiv Teil der Erde. Ob wir sie als göttlich (und damit auch uns) ansehen oder einfach nur als wundervoll, ist vielleicht nicht so wichtig. Wichtig ist, denke ich, dass wir sie lieben, wertschätzen und uns ebenso (zugegebenermaßen - wirklich schwierig).
Selbst wenn wir vielleicht wirklich nur ein sehr kurzen evolutionären Auftritt in der Erdgeschichte haben (werden), lasst es uns versuchen:
earth for all - all for earth
die Erde für alle – alle für die Erde
Voraus gesetzt das Ziel ist das Anthropozän so zu gestalten, dass Menschenrechte und die Erfüllung materieller Grundbedürfnisse für alle zur Verfügung stehen, in Einklang mit den planetaren Grenzen. Der Gegenentwurf, der z.Zt. sehr monströs, gewalttätig auftritt, sind Inseln des Überkonsum-Wachstums-Wohlstandes für wenige, auf Kosten der Mitwelt. Dieser Gegenentwurf ist nicht nur unethisch, er hat keine Perspektive und hoffentlich gerade seinen letzten -möchte gern großen-Auftritt. Die Gefahr ist allerdings, dass seine Vertreter (Musk, Trump, Putin, Orban, Erdogan...und ihre Gefolgsleute) uns alle mit in den Abgrund reißen. Denn es bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit für die Kehrtwende.
Trotzdem ist die Klimakrise auch eine Chance. Eine Chance, weil nur unter der Voraussetzung von einem Evolutionssprung, einer echten Transformation, die menschliche Zivilisation erhalten bleiben kann. Also brauchen wir eine umfassende Revolution mit genau diesem Ziel.
Was heißt das konkret?
Ungleichheit mindern (Superreiche besteuern o./u. enteignen, Überkonsum mindern)
Armut überwinden (Umverteilen, Entwicklung ermöglichen)
Frauen ermächtigen (Patriachat beenden)
Fossilen Wahnsinn stoppen, technische Transformation (v.a. regenerative Energie)
Gesunde Ernährung "healthy planet diet" (vorwiegend pflanzlich, ökologische Landwirtschaft)
Globale Gerechtigkeit (Dominanz der Industrienationen beenden, Dekolonisation)
Wirtschaftssystem transformieren & demokratisieren (z.B. donut-Ökonomie, Ökosozialismus, Kreislaufwirtschaft, wellbeing Index)
Demokratie verteidigen (Einfluss von Konzernen/Lobbyismus minimieren, Finanzmärkte entmachten)
mal so ganz grob & unvollständig zusammen gefasst. Große Aufgaben, zumal in der Kürze der Zeit, aber mit weniger können wir uns nicht zufrieden geben. (Utopie: Abschaffung von Eigentum - Erde als Besitz einiger weniger als Grundfehler im Konzept korrigieren).
Ansonsten bleibt nur noch Kollaps-Kommunismus, aber vermutlich auch Katastrophen -Barbarei.
Ab 3°(+) gute Nacht, Marie. So weit ist es noch nicht, wir könnten auch anders.
Die Erde ist schön. Leben ist schön. Revolution ist schön.